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Normale Version: Zwei Kelten vom altem Glauben
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Jeder der beiden Gefangenen bekam eine Celle, weit voneinander entfernt und dort wurden sie an die Wand gekettet. Einen Napf mit Wasser wurde vor ihnen abgestellte und ein Brot dazu gelegt. Damit ließ man sie vorerst alleine. Sie sollten Gelegenheit bekommen sich auszuruhen damit sie sehr lange verhört werden konnten.
Nachdem man mich in eine Zelle geworfen hatte, verschlang ich das bisschen Brot und trank das Wasser, ehe ich erschöpft in einer Ecke in meine Decke gewickelt einschlief. Die pure Erschöpfung hatte mich übermannt und ich hoffte, dass wenn ich aufwachte, ich mit einem der Soldaten Klartext reden konnte und man mich in die Villa Furia zurückbringen würde. 

Das Schriftstück von Saturninus trug ich immer noch in den Falten meiner Untertunika verborgen. Niemand hatte mich durchsucht oder mir versucht etwas abzunehmen, was ich als gutes Zeichen wertete.
Am nächsten Morgen.

Centurio Octavius hatte seinen Bericht über den Patrouillienmarsch abgeliefert und angekündigt, die Verhöre würden am nächsten Morgen beginnen. Tribun Iulius teilte mit, er würde daran teilnehmen. Ihm war daran gelegen aus erster Hand mehr über die Druiden und ihre Macht in Britannien zu erfahren. Der Tod des alten Druiden hatte ihm die von ihm bekannte Zornesröte ins Gesicht getrieben. Er wusste aber auch der Täter würde nie ermittelt werden. Von jetzt ab wollte er dabei sein.
So standen der Tribun und der Centurio vor der Gefangene. Sie war mit ausgestreckten Gliedmaßen an den dafür vorgesehen Wandringen gekettet worden. Octavius sollte vorerst das Verhör durchführen.
„Ich bin Centurio Octavius. Wie ist dein Name? Dein Stand, dein Wohnsitz? Warum warst du in dem Wald? Kennst du den Druiden? Wo wohnte er? Wie viele gibt es? Bist du auch eine von ihnen? Du gibst dich als Römerin aus? Was habt ihr vor?“
Die Fragen prasselten in schneller Folge auf die Gefangene nieder. Dies war die Methode des Centurio. Fragen die beantwortet wurden, konnten abgehakt werden, die übrigen würde er nach und nach beantworten lassen, je nachdem wie stark sich der oder die Inhaftierte zeigten. Er hatte alle Zeit der Welt und viel erprobte Möglichkeiten zu Verfügung.
Du wirst doch meine Fragen beantworten oder? Es wäre doch zu schade um dein schönes Gesicht und deinen wohlgeformten Körper.“ Dies ließ er so im Raum stehen und betrachtete sie interessiert.
Schwere Schritte rissen mich aus dem Schlaf. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte oder welche Tageszeit überhaupt gerade war. Zwei Römer traten vor meine Zelle...sie waren also zum Verhör gekommen. Ich hatte damit gerechnet und hatte alles auf eine Karte gesetzt - dass mich Saturninus' Name vor schwerer Folter oder dergleichen schützen würde. Meine Schwester war sicher und das war das Wichtigste, auch wenn es mir um Caradoc leid tat. 

Meine sonst so melodische Stimme kam nur krächzend aus meinem ausgedörrten Mund und ich musste mich erst einmal räuspern. "Mein Name ist Brigantia, Sklavin aus der Villa Furia." Das Wort Sklavin stieß mir sauer auf, aber es war nun einmal wie es war. Ich nestelte in meiner Untertunika herum und holte das etwas zerknautschte Schriftstück hervor, das mir Saturninus ausgestellt hatte. Der Inhalt war aber durchaus noch gut leserlich und die angesetzten zehn Tage waren auch noch nicht um. Mir blieben noch etwa zwei bis drei Tage bis die Frist ablief und ich wieder zurück sein sollte. Ich streckte den beiden Männern das Schriftstück so weit entgegen wie möglich, aber sie würden es schon ergreifen müssen. 

Der Rest der Fragen prasselte nur so auf mich ein und selbst wenn ich wollte, hätte ich diese nicht beantworten können. "Wir Samhain gefeiert haben - Wintersonnenwende...lachen, tanzen, trinken. Ich bin Sängerin...kein Druide". Ein wenig verständnislos blickte ich drein bei den Worten, warum ich mich als Römerin ausgab. Das tat ich doch gar nicht...ob sie nach etwas ganz anderem suchten?
Hastig ergriff Cato den Brief, las ihn und reichte ihn an den Centurio weiter. „Wir müssen das zuerst einmal überprüfen“, ordnete er kurz an. Beim Rausgehen ließ er Octavius den Vortritt, wandte sich zu Deidre mit einem diabolischem Grinsen. „Ich komme wieder“, flüsterte er ihr zu. So einen Gelegenheit bekomme ich nie wieder, freute er sich. Wenn er alleine gewesen wäre, hätte er sich die Hände gerieben. Jetzt musste er zuerst einmal Octavius mit dem Brief losschicken, zwecks Überprüfung. „Das übernimmst du doch selber? Ich meine bei einem Patrizier ist das doch angebracht.“ Diese Erklärung fand er einleuchtend und begleitet den Centurio noch bis er zu seinem Büro musste. Hier dankte er zunächst einmal Bacchus für den köstlichen Rebensaft, den er sich einschenkte.
Auf der Treppe nach unten, zum Carcer, sah Cato gerade noch jemanden um die nächste Ecke huschen. Wer war das? Es war kein Verhör angeordnet worden oder einem Besucher gestattet worden die Gefangenen zu besuchen. „Halt wer da? Sofort zurück zu mir“, brüllte er sofort los. Er war schließlich Tribun und hatte nicht nötig hinter irgend jemanden hinterher zu rennen.
>>>Tiro Rufus war Tiro Dexter durch den Gang nachgeschlichen, bis sie Stimmen hörten. Mehr war gar nicht passiert, außer das sie irgendwo waren, wo sie nicht den Befehl hatten, zu sein. Und alles ist doch gerade nur auf Befehl: Aufstehen, Essen, Exerzieren, Schlafen, Kacken, dachte Lucius. oje.
Als er Catos Stimme hörte, blieb er sofort kerzengerade stehen- weglaufen wollte er nicht, näherkommen wagte er aber auch nicht.
Huch erwischt, wer war das?“ Mein Grinsen verflog rasch, als ich Rufus wie festgenagelt und zur Säule erstarrt da stehen sah. Der ließ sich aber auch immer von mir mitziehen, armer Kerl, nun hat es ihn mal wieder erwischt. Nur zu wem gehörte die Stimme, ich hatte sie einmal gehört und dann kam es mir. Richtig an unserem ersten Tag auf dem Exerzierplatz, als er die Centurie losschickte. „Ach komm schon“, flüsterte ich Rufus zu. "Außer Latrine säubern kann ja nichts passieren, denn Ausgangsverbot gibt es für uns noch nicht, da wir eh nicht rausdürfen."
Ich klopfte meinem Kameraden auf die Schulter, „komm schon, ich mach das schon.“ Schon machte ich kehrt und schritt mutig voran. Ja und genau da stand er da, in voller Größe und erwartete uns, der Tribun. Ich nahm Haltung an, grüßte und machte Meldung. „Salve Tribun...“ Himmel wie war nochmal sein Name? „Tribun Iulius“, stieß ich erleichtert aus. "Tiro Lutatius Dexter und Lutatius Cilo von der III. Centurie, auf dem Weg zu Gefangenen Versorgung“. Dies kam mir ernsthaft von den Lippen.
Ach sie einer an. Ihr könnt mir dann auch sicher sagen wann ich das angeordnet habe?“ Sieh einer an, sind die beiden wirklich so naiv und denken bei mir mit so einer Aussage zu punkten. Doch gut dann Schock ich sie jetzt einmal, entschloss Cato sich.  „Ihr habt das falsch verstanden, ihr sollt sie nicht nur versorgen, sondern auch verhören. Alle Mittel sind erlaubt.“ Ohne die beiden weiter zu beachten. Winkte er einer Wache, die im Abstand zu ihnen jetzt auch stand. „Sperrt sie zu der Gefangenen. Na los starr mich nicht so an, du hast deinen Befehl." Da sollen sie sich die Burschen mal durchbeißen, dachte er und verließ den Keller.
Im Gegensatz zu Lucius war Dexter immer schnell mit einer Antwort. Jetzt meldete er, dass sie nur  die Gefangenen versorgen wollten. Lucius brachte nur so was wie Hmpf raus., aber er stand stramm und salutierte vorschriftsmäßig. Das vor ihnen war schließlich ein Militärtribun: Iulius Cato. Wann hatte man es als einfacher Rekrut schon mal mit solch einem hohen Tier zu tun? Doch gar nie.
Erst machte der Tribun gar nicht so einen bösen Eindruck. Im Gegenteil, er befahl, dass sie außer versorgen auch noch die Gefangene verhören sollten. Dann sprach er von einsperren. Und ehe Lucius sich das versah, stand er selbst mit drin im Carcer und der Schlüssel drehte sich von außen im Schloss:
"Hast du mich grad Lutatius Cilo genannt?", flüsterte er Dexter noch zu. Dann sah er auf die Gefangene, die ganz ruhig schien. Sie war jung und ausnehmend hübsch mit ihrem langen roten Haar.
"Was sollen wir die denn fragen? Bei Mars, das ist doch nur ein ein Mädchen" Lucius war gegenüber dem anderen Geschlechtes eher schüchtern.
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