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Normale Version: Anmeldung für das Wagenrennen
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Ganz in der Nähe des Pferdemarkts....

[Bild: Apollinaris.png]

saß der geduldige Hausverwalter Apollinaris nun täglich, um Anmeldungen zum Wagenrennen entgegen zu nehmen, während ein wechselnder Ausrufer die Nachricht unter die Leute brachte.

Hinter ihm hing folgender Aushang:

ANMELDUNG ZUM AMATEUR - WAGENRENNEN

>>> HIER!!! Direktanmeldung fürs Volk <<<
Römische Bürger bitte direkt in der Villa Furia melden


Der edle TIB. FVRIVS SATVRNINVS  


veranstaltet
auf dem Marsfeld
an den Nonen des Dezember** ein

Amateur- Wagenrennen
mit Zweiergespannen

Anmeldeberechtigt ist jeder mutige Mann,
ganz gleich welchen Ranges
der sich selbst oder einen Rennfahrer
und einen Wagen und Zweiergespann
ins Rennen bringen kann


Dem glorreichen Sieger winkt der Lorbeerkranz,
ein Preisgeld
von dreihundert Sesterzen
und ein hochwertiger Umhang

[Bild: Wagenlenker-rund-1.png]
Die Dobunni waren ein britannischer Stamm, der von Anfang an sich den Römern kampflos unterworfen hatte. Sie hatten sich auch keinem Aufstand angeschlossen. Eisu Ap Comux war ein junger Dobunner, der noch in Cheddar lebte, aber bald in eines dieser neuen Mietshäuser ziehen wollte, sobald er das nötige Kleingeld besaß. Sein Vater Comux, war  Streitwagenlenker des Königs der Dobunni, und Eisu konnte auf dessen Pferde zurück greifen.

Als der Kelte nun den Text des Anschlags durch den Ausrufer vernahm, wurde sein Ehrgeiz geweckt. Gegen die Römer, und da er der Sohn des Comux war, würde er auch gegen die meisten Britannier schon ankommen. Außerdem schien die Anmeldung gratis zu sein, was auch nicht immer so war.

Er trat auf die Furiersklaven zu: "Ich bin der mutige Mann, den ihr sucht", scherzte er:

" Eisu ap Comux. Ich möchte teilnehmen" Seiner Ansicht nach konnte er die ausgesetzten dreihundert Sesterze auch gleich so mitnehmen.
[Bild: Apollinaris.png] 
"Danke für deine Anmeldung, Herr", sagte Apollinaris und notierte den Namen des Mannes auf. 
Das wollen wir doch einmal sehen, ob ich an dem Wagenrennen teilnehmen kann, schimpfte Bonni innerlich vor sich her. Das war nun wieder einmal typisch für die Römer. Römer konnten sich in der Villa Furia anmelden und für die Kelten reichte der Platz hier draußen. Ihr vater hatte mit seiner Entscheidung, sie an dem Wagenrennen teilnhmen zu lassen gut getan. Sie eine Keltin würde ihnen zeigen wer das Können besaß. Sie hatte in allem die gleiche Ausbildung wie ihr Bruder Tristram genossen. Für das Zwillingspaar galt immer, sie würden miteinander ihr Kräfte messen und sich auf diese Weise zu höchst Leistungen anspornen. Dieses Rennen sollte nun eine Herausforderung an die Römer sein.
Bonni hatte mitbekommen, dass Esu ap Comx sich gerade vor ihr angemeldet hatte. Natürlich war sein Name in Britannien ein Begriff. Doch Bonni wusste ihre Fähigkeiten gut einzuschätzen und ließ sich nicht einschüchtern. Wie hatte er sich gerade vorgestellt. 'Ich bin der mutige Mann den ihr sucht'. Das konnte sie auch.
„Und ich bin die mutige Frau die ihr ihr sucht. Besitzerin einer Pferdeherde, mehrer Wagen unter anderem eines Streitwagens, Keltische Häuptlingstochter und mein Name ist Bonni.“
Erwartungsvoll schaute sie Apollonaris an, denn auf seine Reaktion war sie sehr gespannt. Sie ahnte schon, einfach würde es nicht werden.
[Bild: Apollinaris.png]

Apollinaris hörte mit schief gelegtem Kopf zu. Das junge Mädchen war in einem Alter, in dem sie in einem vernünftigen Land wie beispielsweise Griechenland kaum einmal mehr das elterliche Haus verlassen hätte. Aber hier war das wohl anders.
Der furische Hausverwalter hoffte auch, sie ganz richtig verstanden zu haben:

"Du bist also Bonni, Tochter des Häuptlings ....ich hatte den Namen nicht verstanden, junge Herrin", sagte er mit einem Schmunzeln:
"Und du hast eigene Pferdchen und sogar ein Wägelchen und möchtest auch am Rennen teilnehmen. Wer soll denn dein Fahrer sein, Domina Bonni?"

Bonni betrachtete aufmerksam den Mann. „Du bist eindeutig zu alt, um so albern zu sein. Dann muss es an deinem Alter liegen, es geschieht ja häufig das ältere Menschen wieder kindisch werden.“ Grübelnd runzelte sie die Stirn. „Was ich nicht verstehe ist, dass man dich noch mit solchen Aufgaben betraut. Also los schreib. Wagenlenker Bonni. Ansonsten wende ich mich an höhere Stelle um mein Recht einzufordern.“ Ihre Hände in die Hüften gestemmt, sah sie Apollonaris herausfordernd an.
Der Tribun hatte von Furius Vorhaben, dem Wagenrennen gehört. Da er noch immer auf Rache sann, wollte er auch diese Gelegenheit nutzen ihm seine Verachtung zu zeigen. Besonders, da es um das Objekt beider Begierde ging, dem Wagenlenker.
So kam es das er und Offizierskameraden in der Nähe der Anmeldung standen. Mit Interesse hatte er gehört, was das junge Ding die Keltin da von sich gab. Neugierig war er noch ein paar Schritte näher getreten. Cato schaute sich zu seinen Kameraden um. „Auf die setze ich meinen Wetteinsatz“, rief er ihnen zu. So sehr auch die Kelten verachtete, für seinem Zweck, kam dieses Weib ihm gerade zur richtigen Zeit.
[Bild: Apollinaris.png]
Apollinaris war nicht beleidigt, dazu war er zu erfahren, und er war sein Lebtag Sklave gewesen:
"Oh bitte rege dich nicht auf, junge Herrin", sagte er, in dem er die Worte der jungen Keltin gekonnt überhörte:
" Du bist ganz richtig hier. Und ja, der Aufruf zum Rennen richtet sich an jeden, der die Pferde und den Wagen beibringen kann. Frauen werden nicht explizit ausgeschlossen, zumindest finde ich dazu nichts Schriftliches - auch wenn es jedermann heißt und nicht jederfrau"

Er notierte Bonnis Namen auf und las ihr wo und wann noch einmal vor.

Da der edle Militärtribun Iulius Cato gerade vorbei kam, musste sich der furische Hausverwalter verbeugen. Ob auch der Iulius einen Wagenlenker anmelden würde? Das tat er nicht - er wollte auf die Keltin wetten.