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Leon kam von Iscalis aus der Villa Furia. Er hatte zu Fuß mehrere Stunden gebraucht. Er läutete die Glocke, die an der Tür hing, ohne das Grundstück zu betreten. Von draußen hörte er nämlich schon die Hunde. Als ihm ein großer, recht germanisch aussehender Mann öffnete, sagte er:
"Salve, mein Herr Furius Saturninus schickt mich. Ich habe der edlen Domina Furia Stella etwas auszurichten", er überlegte: "Oder auch dem Hausherren Gabinius Secundus", fügte er dazu.
(11-21-2023, 11:58 AM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]>>>
Leon kam von Iscalis aus der Villa Furia. Er hatte zu Fuß mehrere Stunden gebraucht. Er läutete die Glocke, die an der Tür hing, ohne das Grundstück zu betreten. Von draußen hörte er nämlich schon die Hunde. Als ihm ein großer, recht germanisch aussehender Mann öffnete, sagte er:
"Salve, mein Herr Furius Saturninus schickt mich. Ich habe der edlen Domina Furia Stella etwas auszurichten", er überlegte: "Oder auch dem Hausherren Gabinius Secundus", fügte er dazu.
Ich schlenderte herbei, einen Grashalm zwischen den Zähnen und öffnete.
"Aha", sagte ich:
"Leon, nicht wahr? Komm doch herein!" Der Mann diente öfter als Ianitor an der Haustür der Furiervilla, und ich kannte ihn vom Sehen:
"Willst du zur Herrin oder zu mir? Wir stehen beide zur Verfügung"
Leon war erstaunt über das lässige Auftreten des Mannes, der genauso blond und groß war wie er selbst, und der offensichtlich gerade Bäume zurückgeschnitten hatte. Sein eigener Herr hätte nie selbst Hand angelegt. Der Sklave hatte nach Domina Stella gefragt, weil er sie kannte, doch er hatte auch dem Hausherren gegenüber keineswegs Respektlosigkeit zeigen wollen.
"Zu euch beiden, Dominus und Domina", erwiderte daher mit einer Verbeugung. Er hätte sein Anliegen auch nur dem Herren Gabinius vorbringen können, doch er hatte ja selbst nach Beiden gefragt.
"Na komm dann bitte mit mir, denn die Herrin findest du um diese Stunde in der Bibliothek", erwiderte ich freundlich und führte den Furiersklaven Leon zu unserem neu errichteten Bücherraum
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Seasnán grüßte höflich und händigte Durs den Brief aus, mit der Bitte, ihn Domina Stella zu übergeben.
Da er die Anweisung erhalten hatte, nicht auf Antwort zu warten, nutzte er die von seinem Herren gegebene Erlaubnis, noch zum
Sereneum nach Cheddar, um seine Söhne zu sehen und Betua zu fragen, ob sie seine Hilfe brauchte, zu gehen, bevor er in die Villa Furia zurück kehrte:
Die Tabula trug folgenden Text:
Meine liebe Cousine, du hast Recht daran getan, Malika, die ein Teil deines Vatererbes ist,
zu dir zu holen. Es ist schon viele Jahre her, doch ich erinnere mich, als sei es gestern
gewesen, als dein guter Vater mir auf dem Totenbett den Schwur abverlangte, ein treuer
Sachwalter deines Erbes zu sein.
Dieser Fall ist nun eingetreten.
Alles was an Bargeld und Schmuck dir gehörte, hattest du zu gegebener Zeit dir selbst schon
angeeignet, hier sind wir also quitt. Zudem hat Onkel Severus mir das Fideikomiss auferlegt, dir folgendes Vermögen als deine Mitgift auszuzahlen, sobald du dich vermählst:
- ↈ ↈ (in Worten zweihundert tausend Sesterzen)
- das Weingut "Vinea Stellaris" bei Tusculum, mit allem, was sich darauf befindet
Das Weingut wird von einem Libertus deines Vaters verwaltet. Er wird zukünftig dir Rechenschaft ablegen, wenn du es wünschst. Bei der Geldsumme müsstest du mir sagen, wie du sie ausgezahlt haben möchtest.
Es umarmt und küsst dich,
dein Cousin Tiberius
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Rückkehr aus dem Land der Dobunni
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(03-04-2024, 03:34 PM)Gabinia Clara schrieb: [ -> ] (02-28-2024, 07:40 PM)Furia Stella schrieb: [ -> ]Ich holte tief Luft und fragte meine Schwägerin, "Wollen wir eine Öllampe heute Nacht entzünden?"
Gerwina begrüßte ihre Schwägerin mit einem warmen Lächeln, "Natürlich störst du mich nicht, Stella, ich lese "Georgica" von Virgil, eine sehr spannende Lektüre und ich überlege mir, ob wir auf unserem Land auch Bienen züchten könnten, dann hätten wir unseren eigenen Honig, das wäre doch schön!"
Als Stella dann das Ziel ihres Besuchers erläuterte, stand Gerwina auf und führte ihre Schwägerin zum Fenster. Auf der Fensterbank leuchtete bereits ein Öllämpchen, "Ja, liebe Stella, noch bevor ich ins Bett ging, habe ich das Licht angezündet, so wie ich es jede Nacht getan habe, als ihr auf der Flucht wart, und heute habe ich das wieder getan, so können Sonnwin und Fenia sich nachts in der Dunkelheit orientieren, wenn sie heim zurückkommen, wann auch immer..."
Fenia und ich ritten lange. Unsere Pferde waren müder als auf dem Hinweg, und so dämmerte es schon, als wir die Römerstraße erreichten. Nur noch wenige Menschen waren unterwegs, so hielten wir uns nicht auf.
Dann aber sah ich in Gerwinas Fenster das Licht brennen. Wie ein kleiner Leitstern führte uns ihre Öllampe nach Hause. Dort warteten meine Stella und Quiwon, dort wartete meine Schwester.
Ich gab
Jarpan etwas Schenkeldruck, ließ ihn traben und stieß einen schrillen Pfiff aus, der von den Mauern der Villa Rustica wieder hallte:
"Frau Abendstern!", rief ich:
" Wir sind wieder zurück!"
Drei Tage waren wir unterwegs gewesen.
Mitten in der Nacht wurde ich durch Lärm und einen schrillen Pfiff geweckt. Ich ging zum Fenster und schaute in der Dunkelheit. Dann habe ich eine Stimme vernommen, die ich unter tausend erkennen konnte, die von anderer Seite der Villa kam und laut rief: "Frau Abendstern!... Wir sind wieder zurück!"
Ich zog meinen Morgenmantel an und lief los aus dem Cubiculum die Treppe nach unten, dabei stützte ich meinen Bauch instinktiv mit den Händen. Dann erreichte ich den Hof und erblickte meinen geliebten Sonnwin. "Friudel, meine Sonne...", meine Knie wurden weich, ich fiel in seine Arme und schlug meine Hände um seinen Hals. "Du warst sehr lange weg, mein Geliebter", flüsterte ich und küsste ihn zärtlich. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich barfuß das Zimmer verlassen hatte und meine Füße haben angefangen zu frieren, "Wollen wir in unser Cubiculum gehen und du erzählst mir, ob eure Reise nach Dobunni erfolgreich war, es interessiert mich alles, mein Liebster" ...
Stella lief mir wie ein Albenmädchen mit gelöstem Haar und barfuß entgegen. Ich fing sie auf und hob sie auf meine Arme.
"Du wirst dich so erkälten, Fridila", sagte ich und küsste sie:
" Wie habe ich mich nach dir gesehnt! Das Öllichtchen hat uns auf dem letzten Stück des Weges den Weg gewiesen wie damals...Ich muss dir alles erzählen, meine Liebste", ich überließ die Pferde Durs und Rango, die sich auch freuten, uns wieder zu sehen, dann trug ich meine Frau, als wäre sie ein kleines Mädchen, in unser Abendsonnengemach
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